Balkonsanierung: Einfach und schnell selber gemacht

05.07.2023

Ein Balkon ist ständig den Unbilden der Witterung ausgesetzt. Regen, Stürme und Hagel setzen dem Material den ganzen Winter über erheblich zu. Im Frühjahr, gerade wenn man ihn wieder benutzen will und sich auf luftige Abende freut, zeigen sich die Resultate des Einwirkens der unerbittlichen Elemente. Bröckelnder Putz, abgesprungene Farbe oder Roststellen bedürfen dann dringend der fachmännischen Behandlung. Die Balkonsanierung kann zwar aufwendig werden, für einen geschickten Handwerker stellen die Arbeiten aber keine besondere Herausforderung dar.

Welche Faktoren bestimmen den Preis?

Die Sanierung eines Balkons in Eigenleistung verursacht im Wesentlichen Materialkosten. Das Ausleihen eines Bodenschleifers kann für vier Stunden 90, pro Tag 180 Euro kosten und wäre erheblich günstiger als die Ausgaben für einen Handwerksbetrieb.

Hinzu kommen bei der Balkonsanierung die Kosten für die im Folgenden beschriebenen Arbeitsschritte. Je nach Größe des Balkons und seinem Zustand fällt die Höhe der Ausgaben also unterschiedlich aus. 

Kostenbeispiel für Material und Werkzeug

Wer sich für die Eigeninitiative entscheidet und selber den Balkon renovieren will, kann die Ausgaben für eine Balkonsanierung deutlich reduzieren. Der Stundensatz für einen qualifizierten Handwerker liegt mittlerweile immerhin bei etwa 70 Euro, und schon die Anfahrt schlägt je nach Entfernung mit ungefähr 120 Euro zu Buche.

Für den selbst aktiven Heimwerker entstehen je nach Bodenbelag unterschiedliche Ausgaben. Für Holzplatten beginnen die Kosten bei 60 Euro für den Quadratmeter, Naturstein beginnt bei 70 Euro. Fliesen oder WPC kommen günstiger und liegen bei 30 Euro pro Quadratmeter und mehr.

Die Gesamtkosten pro Quadratmeter im Überblick

Material
Preis in Euro
Holz 60,00 €
Naturstein 70,00 €
Fliesen 30,00 €
WPC 30,00 €
Entkopplungsmatte 10,00 €
Bodenschleifer 180,00 €
Gesamt 220,00 € - 260,00 €

Ablauf einer Balkonsanierung

Wie jede andere Renovierung beginnt auch die Balkonsanierung mit dem Abtragen alter Beläge. Erst anschließend wird eine genaue Diagnose der Witterungsschäden möglich. Oft verbergen sich Risse oder Roststellen nämlich unter den Abdeckungen, und die eigentlichen Schäden werden erst dann offensichtlich, wenn die tragenden Elemente sichtbar werden. 

Den Altbelag entfernen

Die Arbeiten beginnen mit dem Abtragen des alten Belags. Den Untergrund gründlich reinigen, etwa mit einem Hochdruckreiniger, und alle Rückstände entfernen. Wurde der Balkon gefliest, die alten Kacheln abschlagen. Oder du entscheidest dich für die Methode „Fliese auf Fliese“, aber bitte nur, wenn der Belag samt Fugen noch wirklich unversehrt und dicht ist. Zwischen den beiden Fliesen-Ebenen vergiss bitte nicht die Entkopplungs-Matte (siehe unten), um Spannungsrissen vorzubeugen. 

Reparieren und sanieren

Der Beton muss saugfähig sein. Gieße also etwas Wasser auf den Balkon, das in wenigen Minuten in den Boden einziehen sollte. Besteht dein Balkon diese Prüfung nicht, hilft nur das Abschleifen mit dem Multischleifer (bei einer kleineren Fläche) oder einem Bodenschleifer aus dem Werkzeugverleih. 

Löcher im Belag oder Risse schließt du mit Mörtel. Der Balkon sollte außerdem ein Gefälle aufweisen, etwa ein bis zwei Prozent, das du mit Estrich herstellst. Denn nur so können Regen- oder Reinigungswasser gut ablaufen. Achte darauf, dass du auch beim Balkon die Sanierung gründlich durchführst, um Folgeschäden zu vermeiden.

Den Neubelag aufbringen

Nun folgen mehrere Anstriche mit Dichtungsfarbe. Nach dem Trocknen des letzten Auftrags verlegst du Entkopplungsmatten, die den Boden schützen und Unebenheiten ausgleichen. Abdichtband schließt Kanten und Fugen. Schließlich den Balkonboden neu verfliesen bzw., wenn gewünscht, ein anderes Material für die Verkleidung verwenden. Hierzu eignen sich unter anderem Holz- oder Klickfliesen. Outdoor-Teppich, WPC-Dielen und sogar Kunstrasen.

Geländer entfernen und neu montieren

Das Geländer solltest du abbauen, um eventuell darunter liegende Schäden erkennen zu können. Je nach Konstruktion entsteht ein erheblicher Arbeitsaufwand, und unter bestimmten Bedingungen sind auch die Vorschriften des Denkmalschutzes zu beachten. Achte besonders auf Rostbefall, der sich bei Geländern aus Metall oft bildet. Vor dem Neuanstrich eine Rostschutzgrundierung auftragen. Bei anderen Materialien kann eine Schimmelbehandlung erforderlich sein.

Meist ist das Geländer von oben auf der Balkonplatte verschraubt. Durch eine Versetzung nach vorne oder eine Befestigung von unten gewinnt der Balkon mehr Fläche. Außerdem kann dann kein Wasser mehr durch die Bohrungen eindringen. Gegebenenfalls auch hier den Denkmalschutz beachten.

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Achtung: Ohne Geländer ist der Balkon eine erhebliche Gefahrenstelle! Also musst du dich bei der Arbeit anseilen oder besser noch von einem Gerüst aus den Balkon sanieren

Die Entkopplung von Hauswand und Balkon

Eine thermische Entkopplung des Balkons ist mittlerweile Standard bei der Sanierung. Besonders bei einem Gebäude, das mit einer gedämmten Fassade ausgestattet ist, kannst du auf eine Entkopplung nicht verzichten. Denn sonst kommt es zu unnötigen Verlusten an Wärmeenergie am Übergang von Hauswand und Balkon, die aus klimatechnischen Gründen nicht toleriert werden kann. 

Außerdem schützen die Matten die Fliesen vor Rissbildung, so dass eindringendes Wasser den Belag nicht mehr beschädigen kann. Der Fliesenkleber wird auf die Entkopplungsmatte (oder Drainagematte) aufgetragen.

Welches Werkzeug wird benötigt?

Je nach Zustand des Balkons und der Arbeitssituation brauchst du verschiedene technische Geräte. Ein Gerüst ist je nach Arbeitssituation ein wichtiges Hilfsmittel, denn es sorgt für die nötige Sicherheit bei Arbeiten in der Höhe. 

Außerdem verschafft eine situativ angepasste Gerüstkonstruktion dem Arbeiter die notwendige Flexibilität bei seiner Tätigkeit. Eine Leiter kann diese Vorteile einfach nicht bieten, und auch ein Helfer kann nicht unter allen Bedingungen die erforderliche Standfestigkeit garantieren. Hier also eine Liste der benötigten Werkzeuge:

  • Multi- oder Bodenschleifgerät
  • Hochdruckreiniger
  • Schleifpapier für Roststellen
  • Pinsel für die Rostschutzfarbe
  • Mörtelkelle
  • Je nach Arbeitssituation ein Roll- oder Fassadengerüst

Häufig gestellte Fragen:

Die Witterung setzt dem Balkon besonders in der kalten Zeit erheblich zu. Die entstandenen Schäden sollten zeitnah behoben werden, anderenfalls entsteht bei der Instandsetzung ein erheblicher Aufwand.

Beim Ersetzen des Geländers kann es zu Problemen mit dem Denkmalschutz kommen. Wird das Balkongitter entfernt, entsteht eine erhebliche Gefahrenzone. Die Arbeiten führt man dann am besten auf einem Gerüst aus, das die nötige Sicherheit garantiert.

Der Betonboden verfügt unter dem Einfluss der Witterung und den Temperaturen über eine gewisse Flexibilität. Die Fliesen hingegen sind relativ starr, und so kommt es zu Spannungsrissen, durch die von oben Wasser ins Material eindringen kann. Eine Entkopplung unterbricht die Übertragung der Spannungen und schützt die Fliesen vor Rissbildung.

Autorenbox

Elena Burgardt ist eine erfahrene Expertin im Bereich Gerüstbau und Sicherheit. Sie verfügt über umfangreiches Wissen in der Planung, Konstruktion und Inspektion von Gerüsten für verschiedene Anwendungen. Elena teilt ihr Fachwissen gerne durch das Schreiben informativer Artikel und Beiträge im Bereich Gerüst. Sie ist bestrebt, Lesern fundierte Informationen und nützliche Ratschläge zu bieten, um die richtigen Entscheidungen bei Gerüstprojekten zu treffen und die Sicherheit zu gewährleisten.

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