Garage selber bauen: Kosten und Vorschriften beachten

09.02.2023

Bei einem Fahrzeug, das stets draußen steht, zeigen sich bald die Folgen der Belastungen durch die Witterung. In einer Garage findet der Wagen hingegen den nötigen Schutz, und viele entscheiden sich aus Kostengründen für das selber Mauern einer sicheren Unterkunft. Denn eine Fachfirma kommt gut und gerne auf Gesamtausgaben von 9.000,00 € bis 25.000,00 €, der Heimwerker aber kann durch seine Eigeninitiative mehreren Tausend Euro sparen.

Was kostet es, eine Garage zu mauern?

Für eine Kalkulation der erwartbaren Kosten kommt es im Wesentlichen auf die Größe und die Ausstattung der Garage an. Wie viele Tore sind also geplant, und welches Material soll auf welche Weise verbaut werden. Grundsätzlich machen die Arbeitskosten den größten Anteil an der Gesamtrechnung aus, was viele Bauherren zur Selbsthilfe greifen lässt. Bei einer freistehenden Einzelgarage mit einer Länge von drei Metern spart der Heimwerker dann je nach Stundenlohn des Maurers zwischen 6.500 und 7.000 Euro. Meist bewegen sich beim Garage bauen die Kosten insgesamt im vier- bis fünfstelligen Bereich.

Wer sich deshalb aus guten Gründen für die Eigenleistung entscheidet, übernimmt aber auch die Rolle des Bauherren. Damit wird er unter anderem für die Sicherheit auf der Baustelle verantwortlich, und eine Arbeitshöhe von 3 Metern beim Garage Bauen bringt unweigerlich Gefahren mit sich. Die Baumaßnahmen erfordern außerdem einen umfangreichen Transport von Material, weshalb ein solides Gerüst für eine sichere Ausführung unumgänglich wird. 

Das gilt sowohl für das eigentliche Mauern als auch für das anschließende Verputzen der Wände. Ein Fassadengerüst erleichtert diese Arbeiten erheblich und dient außerdem der Unfallverhütung. Wenn eine Dachkonstruktion aus Holz vorgesehen ist, kann sogar ein Dachfanggerüst erforderlich werden, das einen zusätzlichen Schutz bietet. Im eigenen Interesse sollte der Bauherr seine Eigeninitiative mit den geeigneten Hilfsmitteln unterstützen, denn die Sicherheit, da sind sich sämtliche Experten einig, steht bei allen Bauvorhaben an erster Stelle. 

Passende Gerüste für den Garagenbau

Moderne schwarze Garage

Brauche ich eine Baugenehmigung?

Wie bei anderen Bauprojekten auch kannst du nicht einfach eine Garage bauen, ohne dich um die örtlichen Bestimmungen zu kümmern. Bundesweit einheitliche Vorgaben gibt es nämlich nicht, denn das Baurecht ist Ländersache. In Nordrhein-Westfalen etwa gelten Garagen als Sonderbauten, deshalb finden sich die entsprechenden Regelungen in der „Verordnung über Bau und Betrieb von Sonderbauten“

Woher weiß ich, wie ich bauen darf?

Bei der Baubehörde deiner Stadt oder Gemeinde erfährst du, welcher Abstand zur Grundstücksgrenze vorgeschrieben ist, welche Maße deine Garage haben darf und welche Länge die Zufahrt mindestens haben muss. Zusätzlich verlangt der Amtmann für den Bauantrag einen Plan, einschließlich der Berechnung des Tragwerks sowie der erforderlichen Ausmaße des Fundaments durch einen Statiker.  

Bordstein absenken nicht ohne Genehmigung

Viele Bauherren vergessen beim Garage selber bauen den abgesenkten Bordstein, den die Grundstücks-Zufahrt aber dringend braucht. Wenn eine Einfahrt bereits angelegt ist, kannst du sie natürlich für den Zugang mitbenutzen. Anderenfalls solltest du nicht ohne Wenn und Aber den öffentlichen Gehweg mitsamt dem Bordstein einfach umbauen und in dein Projekt integrieren. Denn für eine derartige Maßnahme verlangt die örtliche Baubehörde eine weitere Genehmigung.

Ohne Baugenehmigung Garage bauen

In manchen Fällen kann man auch ohne Genehmigung eine Garage selber bauen, dann reicht eine einfache Bauanzeige. Die jeweiligen Landesgesetze legen fest, ob du eine sogenannte Kleingarage verfahrensfrei bauen darfst oder der Bauantrag verpflichtend gestellt werden muss. Wichtige Kriterien in den Bestimmungen sind die geplante Lage auf deinem Anwesen, die Höhe der Garage und ihre Grundfläche. Im äußeren Bereich einer Stadt erwartet die Behörde meist einen Bauantrag, im inneren Bereich reicht oft das vereinfachte Verfahren. 

Handwerker

Wie groß darf meine Garage werden?

Die erlaubte Grundfläche beträgt je nach Bundesland 30 bis 50 Quadratmeter, die maximale Höhe der Wände 3 bis 3,2 Meter. In Sachsen-Anhalt braucht es bei weniger als 50 Quadratmeter sowie unter 3 Meter Wandhöhe keine Genehmigung. In NRW gilt dasselbe, wenn die Fläche 30 Quadratmeter nicht überschreitet. Die Bestimmungen sind also extrem unterschiedlich, und der Gang zum Bauamt bleibt deshalb unumgänglich. Oft läuft es sogar darauf hinaus, dass der Sachbearbeiter eine Einzelentscheidung trifft.

Nach Bebauungsplan bauen

Zur Grenze des Grundstücks sind in den Verordnungen Mindestabstände festgelegt. Unabhängig von den oben genannten Verfahrensarten erwartet das Amt zudem in jedem Fall einen Bebauungsplan, an den du dich anschließend bei der Ausführung unbedingt halten musst. Auf keinen Fall solltest du einfach drauflos bauen, denn dann kannst du auf Veranlassung des „netten Nachbarn“ deine halbfertige Garage gleich wieder abreißen. Warte also besser auf die Baugenehmigung der Garage, auch wenn es schwerfällt, dann bist du auf der sicheren Seite. 

Garage bauen lassen und Kosten: Welche Ausgaben sind zu erwarten?

Wie gesagt spart man durch Eigeninitiative den Arbeitslohn für die Handwerker, der beim Garage bauen eine für viele unzumutbare Höhe erreichen kann. Beim Mauern und Verputzen mögen einige Eigentümer durchaus bereits über Vorkenntnisse verfügen, ein Fundament jedoch haben wohl die Wenigsten schon einmal selber gegossen.

Meist findet sich aber im Bekanntenkreis ein Experte mit der notwendigen Erfahrung, der dem Bauherrn mit Rat und Tat zur Seite steht. Denn man sollte beim Garage mauern die Kosten immer im Blick behalten. Deshalb hier eine Gegenüberstellung der entstehenden Ausgaben bei Eigeninitiative und bei der Vergabe an ein Unternehmen:

Kostenüberblick für eine gemauerte Garage

Materialkosten Garage selber bauen Ausführung Garage bauen lassen
Fundament 540,00 € - 720,00 € Fundament 720,00 € - 900,00 €
Garage 1.100,00 € - 2.500,00 € Garage 6.500,00 € - 7.000,00 €
Gesamtkosten 1.640,00 bis 3.400,00 € Gesamtkosten 8.860,00 € - 11.120,00 €

Insgesamt sind beim Garage selber bauen die Kosten also deutlich niedriger. Der Vergleich zeigt mehr als deutlich den finanziellen Vorteil, wenn du die Arbeiten in Eigenregie durchführst. Denn dann entstehen nur Ausgaben für das Material, und die belaufen sich nur auf etwa ein Viertel bis ein Fünftel der Gesamtausgaben, wenn ein Baubetrieb den Auftrag ausführt.

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Die Garage selber bauen: To-Do-Liste

Für die oben beschriebene Baugenehmigung und die Planung empfiehlt sich das Einbinden eines Architekten und Statikers, der die Einzelheiten der Konstruktion festlegt. 

Maß nehmen

1. Fundament erstellen

  • Das Erdreich mit einem Mini-Bagger abgraben
  • Mit einer Rüttelplatte den Boden verdichten
  • Die Kiesschicht auftragen
  • Sandschicht hinzufügen
  • Eine sogenannte Sauberkeitsschicht (als Folie) ausbreiten

2. Schalung montieren

Das eigentliche Gießen einer Bodenplatte erfordert einiges an Erfahrung. Die meisten Bauherren beauftragen ein Unternehmen, das den Transportbeton liefert und für mögliche Fehler haftet. Und zwar für die Dauer von vier bis fünf Jahren für sämtliche Mängel, die an einer Bodenplatte auftreten.

3. Die Flucht ermitteln

Mithilfe einer Richtlatte oder eines Nivelliergeräts legst du - äußerst exakt - die Flucht der zu mauernden Wände fest.

4. Das Mauerwerk herstellen

Auch für diesen Bauabschnitt solltest du einen fachkundigen Kollegen befragen. Für eine Garage ohne Heizung verwendet man Kalksandstein-Plansteine. Im Dünnbettverfahren kommst du schnell voran, aber die untere Reihe ist selbstredend im Dickbett zu platzieren. Die Abdichtung mit Dichtungsschlämmen und einer Bitumenbeschichtung nicht vergessen.

5. Die obere Steinreihe

Die Bewehrungsvorgaben für den oberen Reihenabschluss sind exakt umzusetzen, der Heimwerker sollte auch das Setzen der Ringanker verstehen und über eine entsprechende Erfahrung verfügen.

6. Die Decke anbringen

Eine Holzdecke kannst du dem Zimmermann oder Dachdecker überlassen. Als Alternative bieten sich Fertigteile aus Beton an, die ein Kran direkt auflegt. Bei einer sogenannten verlorenen Schalung vergießt ein Bauunternehmen Deckenelemente mit Ortbeton. 

  • Türen und Fenster einbauen, das Garagentor montieren
  • Die Garage außen und innen verputzen (mit einem Fassadengerüst)
  • Bitumenschweißbahnen auf dem Dach anbringen
  • Entwässerung beachten (Dachrinnen und Abläufe).

Autorenbox

Elena Burgardt ist eine erfahrene Expertin im Bereich Gerüstbau und Sicherheit. Sie verfügt über umfangreiches Wissen in der Planung, Konstruktion und Inspektion von Gerüsten für verschiedene Anwendungen. Elena teilt ihr Fachwissen gerne durch das Schreiben informativer Artikel und Beiträge im Bereich Gerüst. Sie ist bestrebt, Lesern fundierte Informationen und nützliche Ratschläge zu bieten, um die richtigen Entscheidungen bei Gerüstprojekten zu treffen und die Sicherheit zu gewährleisten.

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