Fassade verputzen: Schritt für Schritt Anleitung
Das Verputzen einer Fassade klingt zunächst nach einer großen Herausforderung, ist aber mit der richtigen Anleitung, den richtigen Werkzeugen und ein wenig Geduld durchaus machbar – auch für Heimwerker und Hausbesitzer ohne groß Erfahrung. In meinem heutigen Beitrag zeige ich dir, wie du das Verputzen deiner Ziegelfassade Schritt für Schritt angehst. Dabei erkläre ich dir nicht nur den Ablauf, sondern auch, welche Materialien und Werkzeuge du benötigst und welche Kosten auf dich zukommen könnten.
Inhaltsverzeichnis
- Warum eine Fassade verputzen?
- Benötigte Materialien und Werkzeuge
- Schritt-für-Schritt-Anleitung: So verputzt du deine Fassade
- Schritt 1: Vorbereitung der Fassade
- Schritt 2: Gerüst aufstellen
- Schritt 3: Putz anmischen
- Schritt 4: Putz auftragen
- Schritt 5: Trocknen lassen
- Schritt 6: Optionale Dämmung
- Schritt 7: Fassade streichen
- Umweltfreundliche Alternative
- Häufige Fehler
- Kosten
- FAQ
Warum sollte man eine Fassade verputzen?
Eine unverputzte Ziegelfassade ist wie ein ungeschütztes Gesicht – Wind und Wetter setzen ihr mit der Zeit zu. Ein guter Putz ist da wie ein zuverlässiger Schutzschild. Er schützt nicht nur vor Regen und Kälte, sondern hält auch die Wärme im Haus. Das spart Heizkosten und ist gut für die Umwelt. Außerdem verleiht ein frischer Putz deiner Fassade einen strahlenden neuen Look und wertet das Haus optisch auf. Bei älteren Häusern kann Putz sogar kleine Schönheitsfehler kaschieren und die Fassade wie neu aussehen lassen. Langfristig gesehen verlängert ein guter Putz sogar die Lebensdauer deiner Ziegel.
Benötigte Materialien und Werkzeuge
Einkaufsliste für das Verputzen der Fassade:
❏ Putzmaterial: Zementputz (ideal für Ziegelfassaden), alternativ Kalkputz (Bauhaus)
❏ Grundierung: Haftgrund für besseren Halt (Norax)
❏ Werkzeuge: Maurerkelle, Glättkelle, Reibebrett, Wasserwaage (Obi)
❏ Fassadengerüst: Beispielsweise Blizzard S70
❏ Abdeckmaterial: Abdeckplanen und Klebeband (Amazon)
❏ Schutzausrüstung: Handschuhe, Schutzbrille, Atemmaske
❏ Zusatzoption: Putzmaschine (für größere Flächen)
7 Schritte zur verputzten Fassade
Schritt 1: Vorbereitung der Fassade
1.1 Untergrund reinigenWarum? Der Putz haftet nur auf einem sauberen, stabilen Untergrund. Staub, Schmutz oder lose Teile können die Haftung beeinträchtigen.
Wie? Die Vorbereitung ist das A und O. Beginne damit, deine Ziegelfassade mit einer Drahtbürste oder einem Besen gründlich zu reinigen. Alte Putzreste oder beschädigte Bereiche kannst du vorsichtig mit Hammer und Meißel entfernen. Für besonders hartnäckige Verschmutzungen ist ein Hochdruckreiniger eine gute Wahl. Wichtig: Lass die Wand anschließend vollständig trocknen, bevor du mit dem nächsten Schritt fortfährst.
1.2 Untergrund überprüfenWarum? Die Fassade muss tragfähig sein, sonst hält der Putz nicht dauerhaft.
Wie? Klopftest: Klopfe vorsichtig an die Fassade. Klingt es hohl? Dann sind möglicherweise Ziegel oder Putz lose und müssen entfernt werden. Saugfähigkeitsprüfung: Um die Saugfähigkeit zu prüfen, spritze etwas Wasser auf die Wand. Wird es schnell aufgesogen, brauchst du eine Grundierung. Das sorgt dafür, dass der neue Putz besser hält.
1.3 Grundierung auftragenWarum? Eine Haftgrundierung sorgt für eine bessere Verbindung zwischen Putz und Ziegelfassade.
Wie? Verteile die Grundierung gleichmäßig mit einer Rolle oder einem Pinsel auf der vorbereiteten Wand. Achte darauf, dass keine Stellen ausgelassen werden. Bevor du mit dem nächsten Schritt weitermachst, solltest du die Grundierung gemäß den Herstellerangaben trocknen lassen. Üblicherweise dauert das zwischen 4 und 12 Stunden.
Schritt 2: Gerüst aufstellen
2.1 Sicherheit geht vorWarum? Ein Gerüst ist für die Fassade wie ein Treppchen für's Hochbett – einfach unverzichtbar, um überall dranzukommen.
Wie? Ein Fassadengerüst ist Ihr Helfer bei der Hausrenovierung. Mit einem Modell wie dem Blizzard-Gerüst, das speziell für Heimwerker & handwerker entwickelt wurde, kannst du Deine Fassade sicher und bequem in Angriff nehmen. Stelle sicher, dass das Gerüst auf einem ebenen, festen Untergrund steht. Nutze zur Stabilisierung Verankerungen an der Wand. Und vergesse nicht: Sicherheit geht vor! Helm und rutschfeste Schuhe sind ein Muss.
Schritt 3: Putz anmischen
3.1 Anleitung lesenWarum? Jeder Putz hat spezifische Mischungsverhältnisse, die den Anweisungen des Herstellers zu entnehmen sind.
Wie? Die Zubereitung des Putzes ist kinderleicht: Fülle einen Eimer mit Wasser und gib das Putzpulver portionsweise hinzu. Rühre die Mischung anschließend mit einem elektrischen Rührwerkzeug kräftig durch, bis eine homogene Masse ohne Klumpen entstanden ist.
3.2 Konsistenz prüfenWarum? Der Putz darf weder zu flüssig noch zu fest sein.
Wie? Teste die Konsistenz, indem du etwas Putz mit der Kelle auf die Wand aufträgst. Er sollte nicht sofort abrutschen, aber auch nicht zu zäh sein. Passe bei Bedarf Wasser oder Putzpulver an.
Schritt 4: Putz auftragen
4.1 Erste Schicht auftragen (Haftschicht)Warum? Die Haftschicht sorgt für die Verbindung zwischen Untergrund und Hauptputz.
Wie? Trage eine dünne Schicht Putz (ca. 3–5 mm) mit der Maurerkelle auf die Fassade auf. Verteile den Putz gleichmäßig und ziehe ihn mit einer Glättkelle grob glatt. Lasse die Schicht antrocknen (ca. 12–24 Stunden, je nach Material).
4.2 Hauptschicht auftragenWarum? Die Hauptschicht bildet die sichtbare Oberfläche und schützt die Fassade.
Wie? Trage eine dickere Schicht (ca. 10–15 mm) mit der Kelle auf. Beginne immer oben und arbeite dich nach unten. Verteile den Putz gleichmäßig und ziehe ihn mit der Glättkelle glatt. Arbeite in kleinen Abschnitten, damit der Putz nicht antrocknet, bevor du ihn fertig bearbeitest.
4.3 Oberfläche glättenWarum? Eine glatte Oberfläche sieht nicht nur besser aus, sondern schützt auch besser vor Witterung.
Wie? Nutze ein Reibebrett, um die Oberfläche zu glätten und leichte Unebenheiten auszugleichen. Für dekorative Effekte (z. B. Reibeputz) kannst du das Reibebrett in kreisenden Bewegungen führen.
4.4 Kanten und Details bearbeitenWarum? Fenster- und Türrahmen sowie Ecken müssen sauber verputzt werden, um ein einheitliches Bild zu schaffen.
Wie? Nutze eine kleine Kelle oder einen speziellen Kantenglätter, um präzise zu arbeiten. Für scharfe Kanten kannst du mit einem Richtscheit arbeiten.
Schritt 5: Trocknen lassen
5.1 Trocknungszeiten einhaltenWarum? Ein zu schnelles Trocknen führt zu Rissen im Putz.
Wie? Damit dein neuer Putz schön aushärtet, solltest du ihn vor den Wetterkapriolen schützen. Decke die Fassade mit Planen ab, damit sie nicht von der Sonne ausgetrocknet wird oder von Regen nass wird. Wie lange der Putz zum Trocknen braucht, steht meistens auf der Verpackung. Rechnen kannst du aber in der Regel mit 2-7 Tagen.
Zusätzliche Tipps für den Erfolg:
Arbeite zügig: Putz trocknet schnell an. Achte darauf, immer in kleinen Abschnitten zu arbeiten.
Prüfe das Wetter: Verputze nur bei Temperaturen zwischen +5°C und +25°C. Vermeide starke Sonneneinstrahlung, Regen und Frost.
Richtig lagern: Lagere alle Materialien trocken und geschützt, um ihre Qualität zu erhalten.
Schritt 6: Optionale Dämmung
6.1 Dämmung anbringenWarum? Das Anbringen einer Dämmung verbessert den Wärmeschutz und spart langfristig Energiekosten.
Wie? Willst du Energie sparen? Dann dämme deine Fassade mit Styropor oder Mineralwolle. Die Platten werden geklebt oder gedübelt und anschließend mit einem Armierungsgewebe verstärkt. So hält der Putz besser und deine Fassade ist optimal gedämmt.
Schritt 7: Fassade streichen
7.1 Finaler AnstrichWarum? Ein Anstrich schützt den Putz zusätzlich vor Witterung und verleiht der Fassade eine gewünschte Farbe.
Wie? Warte mindestens 4 Wochen, bis der Putz vollständig ausgehärtet ist. Trage eine Grundierung auf, bevor du die Fassade mit einer hochwertigen Außenfarbe streichst. Wir haben einen passenden Beitrag über das Thema Fassade selber streichen, der dir gefallen könnte.
Umweltfreundliche Alternative: Kalkputz
Ich bin ein großer Fan von Kalkputz! Er ist nicht nur ökologisch unbedenklich, sondern schafft auch ein angenehmes Wohnklima. Kalkputz reguliert die Feuchtigkeit in den Räumen und verhindert so Schimmelbildung. Besonders bei historischen Gebäuden ist das ein echter Vorteil. Allerdings muss man bei der Verarbeitung etwas behutsamer sein als bei anderen Putzarten. Aber das Ergebnis lohnt sich definitiv!
Häufige Fehler und wie du sie vermeidest
Fehler | Lösung |
---|---|
Der Untergrund wird nicht gründlich genug vorbereitet. | Stelle sicher, dass du den Untergrund gut reinigst und alle losen Putzreste entfernst. Ein gut vorbereiteter Untergrund ist die Basis für einen erfolgreichen Putzauftrag. |
Der Putz wird ungleichmäßig aufgetragen. | Achte darauf, dass der Putz gleichmäßig verteilt und in gleichmäßigen Schichten aufgetragen wird. Verwende eine Wasserwaage, um eine gerade Fläche zu erhalten. |
Der Putz trocknet zu schnell. | Arbeite nicht zu schnell und achte darauf, dass der Putz während der Arbeit nicht zu schnell an der Wand antrocknet. |
Kosten: Was kostet eine Fassade verputzen?
Die Kosten für das Verputzen einer Fassade können je nach Größe der Fläche und Materialwahl stark variieren. Hier findest du eine ungefähre Übersicht:
Position | Kosten (ca.) |
---|---|
Putzmaterial (pro m²) | 8–15 € |
Grundierung (pro m²) | 2–5 € |
Werkzeuge & Schutzausrüstung | 50 – 150 € |
Gerüst mieten (pro 100 m²) | ab 1.000 € |
Gerüst kaufen (pro 100 m²) | ab 3.000 € |
Gesamtkosten (pro 100 m²) | 1.600 € - 5.000 € |
Wenn du eine Putzmaschine nutzen möchtest, können zusätzliche Mietkosten oder Anschaffungskosten entstehen.
FAQ
Die Kosten für das Verputzen durch einen Fachmann können zwischen 30 und 60 € pro m² liegen, je nach Art des Putzes und der Fassade. Bei einem 100 m² großen Haus musst du also mit Kosten von ca. 3.000–6.000 € rechnen.
Optimal sind Temperaturen zwischen +5°C und +25°C. Vermeide aufjedenfall extreme Hitze, Frost oder Regen.
Die Kombination aus Dämmung und Verputzen kostet in der Regel zwischen 80 und 150 € pro m². Hier kommt es aber immer noch drauf an, für welches Dämmmaterial man sich entscheidet.
Das Streichen sollte frühestens nach 4 Wochen erfolgen, wenn der Putz vollständig ausgehärtet ist.
Elena Burgardt ist eine erfahrene Expertin im Bereich Gerüstbau und Sicherheit. Sie verfügt über umfangreiches Wissen in der Planung, Konstruktion und Inspektion von Gerüsten für verschiedene Anwendungen. Elena teilt ihr Fachwissen gerne durch das Schreiben informativer Artikel und Beiträge im Bereich Gerüst. Sie ist bestrebt, Lesern fundierte Informationen und nützliche Ratschläge zu bieten, um die richtigen Entscheidungen bei Gerüstprojekten zu treffen und die Sicherheit zu gewährleisten.
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