Dach sanieren: So bekommst Du es sicher hin

14.02.2022
Dachdecker mit blauem Helm

Das Wichtigste in aller Kürze

  • Mit den Arbeiten beginnen, sobald der Schaden erkannt wird.
  • Das Material rechtzeitig vorbestellen, vor allem wegen der aktuellen Materialknappheit.
  • Planvoll vorgehen: Besonders eine umfangreiche Sanierung muss strukturiert vor sich gehen.

Wenn das Dach undicht ist, sollte man sich mit der Reparatur nicht allzu viel Zeit lassen. Zwar kann eine Plane vorübergehend das Holz vor Regen schützen, aber eine Dauerlösung sind solche Hilfsmaßnahmen auf keinen Fall. Denn die Balken drohen mit der Zeit zu faulen, außerdem bildet sich Schimmel, weil die Feuchtigkeit immer weiter ins Gebälk eindringt. Am Ende wird die Reparatur durch das Zuwarten nur umso umfangreicher.

Besonders bei Altbauten muss der Eigentümer in vielen Fällen eine komplette Dach Sanierung durchführen. Dann ist eine ganze Reihe von Reparaturen erforderlich, die ins Geld gehen können und oft auch eine Finanzierung erfordern. Davon aber später, im Folgenden zunächst eine kurze Auflistung der maximal notwendigen Arbeiten:

In diesem Ratgeber findest Du folgende Punkte:

  1. Die Vorbereitung
    3 Fragen, die Du Dir stellen muss - weiterlesen...
     
  2. Die Kosten
    Damit musst Du rechnen - weiterlesen...
     
  3. An die Arbeit
    Was jetzt wichtig ist - weiterlesen...
     
  4. Häufig gestellte Fragen zur Dachsanierung
    Was andere wissen wollten - weiterlesen...
Infografik Dach sanieren

6 Schritte zur Dach Sanierung

  1. Marode Abschnitte des Steildachs entfernen und neue Balken einfügen
     
  2. Altes Dämmmaterial durch zeitgemäße Materialien ersetzen
     
  3. Eine Konterlattung anbringen einschließlich Unterdeckbahnen
     
  4. Die Dachlattung dient zum Befestigen der Dachpfannen
     
  5. Dachpfannen, Schiefer oder Metallplatten aufbringen
     
  6. Für eine ausreichende Dachentwässerung sorgen

Die Vorbereitung: Diese Fragen musst Du Dir stellen

Der Begriff Sanierung umfasst bei einem Hausdach sehr unterschiedliche Arbeiten. Eine neue Deckung gehört häufig dazu und auch der Austausch der Dämmung. Nach anhaltenden Undichtigkeiten oder Wassereinbrüchen ist oft sogar der Dachstuhl sanierungsbedürftig. Auch die Entwässerung kann mit der Zeit nicht mehr ausreichend funktionieren, sodass einzelne Komponenten, etwa die Regenrinne, erneuert werden müssen.

Bei umfangreichen Baumaßnahmen empfiehlt es sich, einen Experten hinzuzuziehen, etwa einen Energieberater oder Architekten. Mit ihrer Erfahrung können diese zuverlässig einschätzen, welche Maßnahmen zeitnah durchzuführen sind. Besteht die Möglichkeit, einzelne Arbeiten im Verbund durchzuführen, entstehen meist geringere Kosten, als wenn sie in einzelnen Etappen abgearbeitet werden.

1. Welche Schäden sind am Dach zu finden?

Das Dach einer Immobilie hat eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten, aber irgendwann wird auch unter günstigen Bedingungen eine Dachsanierung notwendig. Die regelmäßige Kontrolle des Zustands des Materials verhindert Schäden an der Bausubstanz. Der Eigentümer sollte außerdem bedenken, dass Versicherungen oft einen Nachweis über regelmäßige Inspektionen verlangen.

Bei einer älteren Immobilie, die ein Alter von 40 oder 50 erreicht hat, muss der Besitzer in den meisten Fällen mit einer umfangreichen Dach Sanierung rechnen. Aber auch ein jüngeres Haus kann unter ungünstigen Voraussetzungen schnell Mängel aufweisen. Bei einem nicht ausgebauten Dach führen mangelhafte Belüftung und unzureichende Heizung zu einem Zustand, der das Holz faulen oder Schimmel entstehen lässt. Zeigen sich gar Wasserflecken oder feuchte Bereiche an der Holzkonstruktion und der Dämmung, muss der Eigentümer aktiv werden. Gleiches gilt für bereits aufgetretenen Schimmel oder bei umfangreichen Sturmschäden.

2. Welche Maßnahmen sind notwendig?

Wie umfangreich eine Sanierung ausfällt, ist vom Einzelfall abhängig. Bei einem sehr alten und wenig gepflegten Dach hilft meist nur noch eine komplette Erneuerung der Komponenten mitsamt dem Dachstuhl. Oft finden sich sogar in einer oberflächlich intakten Konstruktion bei genauerem Hinsehen morsche Balken, die der Dachdecker nicht mehr tolerieren kann.

Bei einem intakten Dachstuhl beschränken sich die Maßnahmen auf die mehrschichtige Dachhaut. Sie besteht bei einem Steildach aus der Dämmung, die besser durch neuere Materialien ersetzt wird, die leistungsfähiger sind. Die Dach- und Konterlattung wurden vom Zahn der Zeit meist nicht besonders geschwächt, aber die Abdichtung sollte man regelmäßig beobachten und bei Bedarf bald ersetzen. Die Dachpfannen können zum Beispiel Moos ansetzen, dann nehmen sie Feuchtigkeit auf und sind ebenfalls zu erneuern. Metallplatten halten zwar oft länger, aber auch sie können korrodieren und rissig werden.

Flachdach sanieren

Bei aufgetretenen Schäden auch das Flachdach abdichten

Wenn das Gebäude mit einem Flachdach ausgestattet ist, sollte der Hausherr ebenfalls turnusmäßig nach dem Rechten sehen. Besonders der Zustand der Materialien, die für die Abdichtung sorgen, verdient seine Aufmerksamkeit. Bei Rissen oder flächigen Brüchen wird er das Flachdach sanieren, damit die Bausubstanz durch die eindringende Feuchtigkeit nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. 

3. Wann werden die einzelnen Arbeitsschritte durchgeführt?

Komplexe Aufgaben verlangen eine umfassende Vorbereitung. Zunächst ist es deshalb die Aufgabe des Bauherrn, einen groben Zeitrahmen für die Sanierung zu erstellen. Hierhin gehört der Beginn der Maßnahmen und ein Termin für die Fertigstellung. Es folgen alle Zwischenschritte, damit man immer einen Überblick über den Fortgang hat. Alleine für den Abriss oder die Abdeckung des vorhandenen Dachs kalkulieren die Experten etwa 35 Prozent der gesamten Dauer der Arbeiten.

Soll lediglich eine neue Eindeckung vorgenommen werden, ist ein professioneller Handwerker nur wenige Tage beschäftigt. Eine neue Dämmung und zusätzliche Reparaturen verlängern allerdings den Auftrag. Der Eigentümer ist gut beraten, den Zeitplan nicht allzu eng einzurichten und Auszeiten vorsehen. Denn bei umfangreichen Sanierungenkommt es immer wieder zu nicht erwarteten Reparaturen, die den Gesamtfortschritt aufhalten und sogar deutlich verlangsamen. 

In die Planung gehört auch eine genaue Aufstellung der einzelnen Arbeitsschritte und ihrer jeweiligen Kosten. Damit erhält der Bauherr jederzeit einen guten Überblick über die finanziellen Aspekte seines Vorhabens. Außerdem wird ihm sofort bewusst, wenn zusätzliche Maßnahmen Einfluss auf den Finanzplan ausüben. Eine Sanierung des Hausdachs ist oft umfangreich und wird während des Baufortschritts nicht unbedingt übersichtlicher, immer wieder kommen Extraarbeiten dazwischen, die zu Beginn nicht absehbar waren.

Die Planung im Überblick

  • Den allgemeinen Zeitrahmen festlegen.
  • Die einzelnen Arbeitsschritte mit Dauer und Kosten in den Plan aufnehmen.
  • Nach Zusatzarbeiten die Termine nach hinten verschieben.
  • Stets die Gesamtausgaben im Blick haben, um Kostenexplosionen rechtzeitig zu erkennen.
  • Für das nächste Projekt: Am Ende die gesamte Maßnahme einer Kritik unterziehen.

Die Kosten: Damit musst Du rechnen

Haus mit einem Dachfanggerüst

Handwerker sind zur Zeit sehr gefragt. Sie führen lange Wartelisten, und der Kunde ist froh, wenn der Meister dann doch mal den Weg zu seiner Baustelle findet. Aber das ist nicht der Grund, weshalb viele Eigenheimbesitzer auf Eigeninitiative setzen.  

Denn für viele von ihnen spielen beim Dach Sanieren die Kosten eine bedeutende Rolle. Zwar müssen in diesem Bereich des Hauses nur selten Maßnahmen ergriffen werden. Wenn es aber dann doch zu umfangreichen Reparaturen kommt, gerät der Finanzplan des Hausherrn oft gehörig durcheinander. Deshalb scheuen viele auch den Aufwand und hoffen, dass es schon nicht so schlimm wird - mit oft erheblichen Folgen. 

1. Materialkosten beim Dachdecken

Der Bauherr sollte unbedingt Kostenvoranschläge verschiedener Betriebe und Baustoffhändler einholen und sorgfältig vergleichen. Die reinen Materialkosten bei einer Dachdeckung liegen zum Beispiel pro Quadratmeter zwischen drei und 100 Euro, eine extreme Preisspanne. Bei der Dämmung reichen die Quadratmeterpreise von 20 Euro bis 150 Euro (wieder pro Quadratmeter), für den Dachstuhl sinkt die Spanne auf 50 bis 80 Euro. Eine aufwändige Dachform hat jedoch auch höhere Ausgaben zur Folge. 

Der Dachdecker nimmt normalerweise für 100 Quadratmeter zwischen 2 000 und 3 000 Euro. Fällt die Eindeckung etwas komplizierter aus, berechnet er natürlich ein höheres Honorar. Zusätzliche Kosten entstehen für das Eindecken der First, bei Dachdurchgängen wie Gauben und bei Klempnerarbeiten. Wer also auf Eigenleistung setzt, kann beim Dach Sanieren Kosten in erheblicher Höhe einsparen. Je nach Umfang der Arbeiten und des verwendeten Materials kann aber auch bei größter Sparsamkeit und Eigeninitiative eine Finanzierung notwendig werden.

Materialkosten Dachdeckung 3,00 € - 100,00 € / qm
Dämmung 20,00 € - 150,00 € / qm
Dachstuhl 50,00 € - 80,00 € / qm
Komplett Kosten Dachdecker 2000,00 € - 3000,00 € / qm

2. Eigenleistung in die Sanierung einbringen?

Wenn ein Handwerksbetrieb die Arbeiten ausführen soll, findest Du im Internet einige Portale, die Aufträge vermitteln. Wichtig: Ein eingehender Preisvergleich und ob bei den Angeboten das Material bereits mit eingerechnet wurde. Auf den Gelben Seiten der Post sind die örtlichen Anbieter versammelt.  

Viele Hausbesitzer wollen sich an den Arbeiten beteiligen, um durch Eigenleistung ihre Kosten zu senken. Sie sollten allerdings wissen, dass sich viele Handwerker auf diese privaten Beiträge nicht einlassen. Denn sie befürchten bei einer mangelnden Ausführung durch den Laien, dass der Ruf des eigenen Unternehmens leiden könnte. Denn die entstandenen Mängel werden fälschlicherweise vielfach dem Profi zugeschrieben. Hier ist Verhandlungsgeschick gefordert, denn der ein oder andere Meister lässt sich vielleicht doch darauf ein. Andererseits herrscht ein eklatanter Facharbeitermangel in allen Bereichen, die Wartezeiten der Auftraggeber sind lang, und der Betrieb kann sich die Kundschaft aussuchen. 

Auszug unserer Dachfanggerüste

3. Zuschüsse und Förderungen

Zum Glück gibt es staatliche Förderprogramme, die dem Bauherrn mit zinsgünstigen Krediten unter die Arme greifen. Bekannt sind besonders die Förderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Auch einige Gemeinden bieten eine Reihe von Sparmöglichkeiten, die bei der jeweiligen Verwaltung zu erfragen sind.

Wer sein Dach sanieren will, kann Zuschüsse für einzelne Baumaßnahmen beantragen. Förderungswürdig ist etwa eine neue Dacheindeckung im Zusammenhang mit einer Erneuerung der Dämmung. Soll nur die vorhandene Dachdämmung modernisiert werden, ist ebenfalls mit finanzieller Unterstützung zu rechnen. Für einen Austausch der Fenster unter ökologischen Aspekten kann man ebenfalls Kredite erwarten. Besonders die Installation von Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen wird finanziell gefördert.

4. Zuschüsse durch Energieeffizienz

Die Bedingung ist aber in den meisten Fällen, dass die Baumaßnahmen die Energieeffizienz der Immobilie verbessern. Die Klimaschützer haben nämlich herausgefunden, dass etwa 20 Prozent der in einem Gebäude benötigten Energie durch eine unzureichende Dachdämmung verloren gehen. Dazu gehört übrigens auch die fehlende Abdeckung des Dachbodens mit einer isolierenden Deckschicht. Damit sich die Gesamtklimabilanz weiter verbessert, fördert der Staat eine energetische Sanierung.  

Die KfW hat für Hausbesitzer hauptsächlich zwei Alternativen im Programm: Nämlich den zinsgünstigen Kredit nach KfW 151 oder den Investitionszuschuss KfW 430. Die erste Variante bietet dem Eigentümer eine Kreditsumme in Höhe von 50 000 Euro für einzelne Maßnahmen. Der effektive Jahreszins betrug im Jahr 2019 7,5 Prozent bei einer Zinsbindung von zehn Jahren. Zusätzlicher Vorteil der Förderung: Die Förderbank räumt ihren Kunden die

Möglichkeit ein, die ersten Jahre (maximal fünf) tilgungsfrei. In diesem Zeitraum zahlt der Kreditnehmer nur die Zinsen, erst anschließend beginnt der Antrag der geliehenen Summe.

Der Investitionszuschuss nach dem KfW-Programm 430 beträgt bei einer Einzelmaßnahme 10 Prozent der Kosten, die als förderungsfähig anerkannt sind, oder 5 000 Euro für jede Wohneinheit. Die Förderung kann aber bis zu 30 Prozent der Kosten abdecken, wenn das Gebäude komplett zu einem von der KfW anerkannten Effizienzhaus umgebaut wird. Oder die Bank gibt pro Wohneinheit einen Zuschuss von 30 000 Euro hinzu. 

Übrigens: Wenn der Sanierer noch während der Planungsphase zwischen den beiden Varianten wechseln will, kann er dies einmalig beantragen, wenn der Zuschuss bisher nicht überwiesen wurde. 

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Auszug unserer Giebelgerüste

Giebelgerüst von Blizzard Gerüstsysteme

An die Arbeit: Los geht es!

Nun kann es losgehen! Die Planung ist abgeschlossen, die Finanzen geklärt, Zuschüsse beantragt. Jetzt geht es an die Dachsanierung.

1. Material beschaffen und Verzögerungen einkalkulieren

Im Internet hast Du alle Möglichkeiten, um das benötigte Baumaterial zu beschaffen. Auf den bekannten Plattformen inserieren auch Kleinanbieter, die oft mit besonders günstigen Angeboten gegen die Großen angehen. Aber auch die Baumärkte sind im Web vertreten mit ihrer umfangreichen Produktauswahl und Sonderangeboten. 

Vor Ort lohnt sich aber immer noch ein Besuch im stationären Handel, denn besonders die Schindeln sind hier noch analog ausgestellt. Gleiches gilt für den spezialisierten Baustoffhandel, der in der Region ebenfalls meist gut vertreten ist. Besonders bei der Qualität des Materials und den Farbeindrücken macht es sich bemerkbar, wenn man die Ware auch wirklich eingehend im Laden begutachten kann. Bei einer Bestellung von größeren Materialmengen über das Internet spielen außerdem die Transportkosten eine wichtige Rolle.

Schließlich empfiehlt es sich, die Auswahl des Materials und die Bestellung rechtzeitig vorzunehmen. Denn bei der aktuellen Knappheit bei Holz und anderen Baustoffen kommt es immer wieder zu Verzögerungen, die den Fortschritt der Arbeiten nicht selten nachhaltig behindern.

2. Sicherheit bei der Dachsanierung

Bei der Sanierung des Dachs kann zwar einiges vom Dachboden aus durchgeführt werden, aber spätestens bei der Eindeckung befindet sich der Arbeiter immer in einer riskanten Situation. Besondere Schutzmaßnahmen werden deshalb unbedingt erforderlich, und zwar in Form von Gerüsten, die den Dachdecker bei seinen Tätigkeiten absichern sollen.

3. Die gesetzlichen Vorgaben nach DIN 4420

Ebenso wie das Fanggerüst ist das Dachfanggerüste ein Schutzgerüst. Es soll einen Arbeiter, der seinen Arbeiten auf dem Dach nachgeht, vor einem Absturz bewahren und andere Personen vor herabfallenden Materialien oder Werkzeugen schützen. Üblich sind Fanggerüste (auch: Dachdeckergerüste) bei Dachneigungen zwischen 22,5 und 60 Grad. Bei einem Flachdach werden sie nur selten verwendet.

Die Anforderungen an diese Art von Gerüstkonstruktionen sind in der DIN 4420-1 festgelegt. Ein Schutzgerüst für den Dachdecker ist demnach zwingend zu installieren, wenn bei Arbeiten auf dem Dach die Verwendung einer Schutzwand nahe der Traufe nicht möglich ist und bei einer Sturzhöhe ab Traufe (auch: Absturzkante) von mehr als zwei Meter.

Zwischen der Traufe und dem Gerüstbelag darf der Höhenunterschied nicht größer sein als 1,5 Meter. Der Belag soll mindestens 0,6 Meter breit sein. Zusätzlich sind Schutzwände aus tragfähigen Geflechten oder Netzen herzustellen. Deren Maschenweite beträgt maximal 10 Zentimeter. Bei einem Höhenunterschied über fünf Meter muss der Bauherr zusätzliche Schutzwände auf der gesamten Dachfläche anordnen.

Beträgt die Neigung des Dachs mehr als 45 Grad, verlangt der Gesetzgeber zusätzliche Schutzmaßnahmen wie besondere Lattungen, Dachdecker-Auflegeleitern oder Dachdeckerstühle.

4. Keine Aufgabe für den Laien: Der Gerüstaufbau

Die Arbeiten beim Aufbau des Gerüstes sind so durchzuführen, dass keine Absturzgefahr besteht. In der Anleitung zur Montage sind die entsprechenden Situationen gekennzeichnet. Auch während der Installation muss die Standsicherheit jederzeit gewährleistet sein. Vor dem Einbauen sind alle Bauteile durch eine Sichtkontrolle auf ihren einwandfreien Zustand zu prüfen. Ein beschädigtes Element darf nicht mit verwendet werden.

Entsprechend der DIN 4420-1 prüft der Gerüsthersteller die Konstruktion nach der Fertigstellung. Eine „zur Prüfung befähigte Person“ stellt den ordnungsgemäßen Zustand fest und erstellt als Nachweis ein Prüfprotokoll. Erst dann erfolgt die Übergabe, und der Gerüstnutzer ist nun gefordert. Ein „qualifizierter“ Mitarbeiter nimmt das Dachfanggerüst in Augenschein und bestätigt das sichere Funktionieren und die Freiheit von Mängeln in einer entsprechenden Checkliste.

5. Die Abnahme der Sanierung

Größere Baumaßnahmen erfordern oft eine Baugenehmigung. Wenn Du eine komplett veränderte Dachkonstruktion errichten willst, kommst Du um eine behördliche Genehmigung nicht herum. Dasselbe gilt für eine Dachaufstockung oder den Einbau einer zusätzlichen Gaube. Auch die Erhaltung des Ortsbildes ist für das Bauamt von größter Wichtigkeit, weshalb eine umfangreiche Änderung seiner Zustimmung bedarf.

Die Bestimmungen sind aber in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich, und auch die Gemeindesatzungen nehmen sich des Themas an. Deshalb können wir leider keine generellen Empfehlungen geben. Die jeweils zuständige Baubehörde ist in all diesen Fragen der kompetente Ansprechpartner. Mit den Sachbearbeitern hast Du übrigens auch bei der Abnahme zu tun, deshalb lohnt sich ein frühzeitiges Ansprechen der Verantwortlichen.

Häufig gestellte Fragen auf einen Blick:

Wer kann, der kann - aber nur bei ausreichender Qualifizierung. Die Planung muss dann besonders gründlich ausfallen und ausreichend Zeitpuffer vorsehen. Die Kosteneinsparung ist ganz bestimmt enorm.

Immer noch und schon wieder. Durch fehlendes Holz kommt es häufig zu Baustopps. Rechtzeitig bestellen! 

Der Dachdecker soll sicher arbeiten können. Deshalb muss unbedingt ein entsprechendes Gerüst seinen Schutz garantieren.

Autorenbox

Elena Burgardt ist eine erfahrene Expertin im Bereich Gerüstbau und Sicherheit. Sie verfügt über umfangreiches Wissen in der Planung, Konstruktion und Inspektion von Gerüsten für verschiedene Anwendungen. Elena teilt ihr Fachwissen gerne durch das Schreiben informativer Artikel und Beiträge im Bereich Gerüst. Sie ist bestrebt, Lesern fundierte Informationen und nützliche Ratschläge zu bieten, um die richtigen Entscheidungen bei Gerüstprojekten zu treffen und die Sicherheit zu gewährleisten.

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